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Naturschützer sehen Ifen-Projekt als "Türöffner" und fürchten weitere Öffnungsschritte
Kritik an Bergbahn-Plänen
Naturschützer kritisieren die Pläne für einen Sommerbetrieb am Ifen und dass sie nicht eingebunden wurden. Sie werfen den Bergbahn-Chefs sogar "Wortbruch" vor.
Großes Aufsehen haben die Pläne für einen Sommerbetrieb der Ifen-Bahn im Kleinwalsertal erregt. Das Konzept der Skigesellschaft "Links der Breitach" sieht vor, dass Gäste auch im Sommer bis zur Bergstation fahren können. Dort soll es eine Ausstellung und ein Spieleangebot geben. Die Besucher dürfen die Station jedoch nicht verlassen, um die sensible Natur am Gottesackerplateau zu schützen. In diesem Zusammenhang werfen die Naturschutzvereine den Bergbahn-Verantwortlichen "Wortbruch" vor und kritisieren nicht nur das Projekt an sich, sondern auch, dass niemand eingebunden wurde.
Quelle (26. April 2024):
„Escape Game“ auf 2000 Metern Höhe: Neues Konzept für Sommerbetrieb der Bergbahnen am Ifen
Das Gottesackerplateau bietet Besuchern Sommer wie Winter eine einzigartige Naturkulisse. Doch während im Winter Skifahrer am Ifen unterwegs sind, ist das grenzüberschreitende Europaschutzgebiet im Sommer nur zu Fuß zu erreichen. Das soll sich nun ändern: Die Skiliftgesellschaft „Links der Breitach“ hat jetzt ein Konzept für den Sommerbetrieb vorgelegt: Die Gäste sollen mit Extra-Tickets bis zur Bergstation befördert werden, wo es eine Ausstellung und ein Spielangebot geben soll. Verlassen dürfen die Besucher die Station jedoch nicht – und Wanderer kommen nicht hinein. Im Kleinwalsertal gibt es Kritik an den Plänen. Naturschützer werfen den Bergbahn-Verantwortlichen „Wortbruch“ vor. Deshalb wurde das Projekt jetzt kurzfristig von der Tagesordnung der Gemeindevertretung genommen, die am Dienstag über das Vorhaben abstimmen sollte.
Quelle (22. März 2024):
Stellungnahme des Vereins „Landschaftsschutz Kleinwalsertal“ zum geplanten Sommerbetrieb Ifen Sektion II
Schlussbemerkung
Der gewünschte Sommerbetrieb ist aus rein wirtschaftlichen Gründen angedacht. Das Naturvermittlungskonzept in der Bergstation ist ein „Mittel zum Zweck“ und könnte wesentlich besser im Walserhaus im Sinne von „Natur bewusst erleben“ angesiedelt werden. Dort wäre es auch eine wirkliche Schlechtwettereinrichtung.
Mit dem Sommerbetrieb wird einem weiteren Stück Natur die noch verbliebene Ruhe und Beschaulichkeit durch einen Bahnbetrieb entzogen.
Der Sommerbetrieb wird kommen um zu bleiben. Der Verein LSK hat die berechtigte Befürchtung, dass das vorliegende Konzept ein erster „Türöffner“ und ggf. der Beginn einer „Salamitaktik“ zu weiteren Öffnungsschritten darstellen könnte, falls das angedachte Konzept nicht die finanziellen Erwartungen erfüllen wird können. Wir glauben nicht, dass der Sommerbetrieb dann wieder eingestellt wird, sondern es wird nach weiteren „Lösungen“ gesucht werden, da „wirtschaftlich notwendig“.
Quelle (März 2024):
https://www.landschaftsschutz-kleinwalsertal.at/aktuelles/
https://www.landschaftsschutz-kleinwalsertal.at/media/lsk_stellungnahme_ifen_sektion_ii.pdf
Alternativen zum geplanten und umstrittenen Sommerbetrieb der Ifenbahn Sektion II (Bergstation)
Alpen/Hütten, Cafes/Restaurants
- Kleinwalsertal
- Oberstdorf
Ausstellungen, Museen
- Fellhorn (Bergschau)
- Hirschegg: Ev. Kreuzkirche, Walserhaus (u. a. Bergschau, Skimuseum)
- Oberstdorf: Altes Rathaus (Bergschau), Galerien, Gerstruben, Heimatmuseum, Kornau, Oberstdorf Haus, Ski Museum, Villa Jaus
- Rietzlern: Walser Museum
Bergbahnen
- Fellhorn
- Heuberg
- Ifen (bis Mittelstation: Ifenhütte)
- Kanzelwand
- Nebelhorn
- Söllereck
- Walmendinger Horn
- Zaferna
Ausreichend, bereits vorhandene Anlagen, Betriebe und Einrichtungen!
Europaschutzgebiet Ifen
Vom Gipfel des 2.230 m hohen Ifen zu den Gottesackerwänden im benachbarten Allgäu erstreckt sich ein beeindruckendes Karstplateau von überregionaler Bedeutung. Das Gebiet stellt aufgrund seiner Ursprünglichkeit und der seltenen Auswahl an charakteristischen Verwitterungserscheinungen die bedeutendste Karstlandschaft Vorarlbergs dar. In Karrenrissen und Löchern befindet sich eine farbenprächtige Alpenpflanzenwelt in grellem Kontrast zum grau-weißen Schrattenkalk. Aufgrund der botanischen Fülle wurde auf österreichischer Seite des Ifens bereits 1964 ein Pflanzenschutzgebiet eingerichtet.
Quelle (Auszug - Dezember 2019):
FFH-Gebiet "Hoher Ifen"
Beschreibung
Bergmassiv des Hohen Ifen (Allgäuer Alpen) mit den Gottesackerwänden aus hartem Schrattenkalk und dem Gottesackerplateau mit Karrenfeldern und Höhlensystemen
Quelle:
Naturschutzgebiet "Hoher Ifen mit Gottesackerwänden"
Vor allem das auffallende Plateau und der Ausblick vom 2.230 Meter hochgelegenen Gipfel machen den Hohen
Ifen zu einem bekannten Ausflugsziel im Oberallgäu.
- Größe: Ca. 355 ha
- Lage: Hoher Ifen und Umgebung, Tiefenbach bei Oberstdorf und Balderschwang.
Zweck der Unterschutzstellung ist es,
Natur und Landschaft auf Grund ihres eigenen Wertes und als Grundlage für Leben und Gesundheit des Menschen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Bereich so zu schützen, dass
- die biologische Vielfalt,
- die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes einschließlich der Regenerationsfähigkeit und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter sowie
- die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft
auf Dauer gesichert sind.
Weitere Informationen unter der Website des Landratsamts Oberallgäu.
Quellen:
https://www.freiraum-lebensraum.info/naturraeume/schutzgebiete/hoher-ifen-mit-den-gottesackerwaenden
https://www.oberallgaeu.org/umwelt-und-natur/naturschutz/nsg-hoher-ifen
Neues Projekt am Ifen
Ausstellung: „Europaschutzgebiet Ifen“
Die inatura Dornbirn öffnet im Rahmen der Naturvielfalt-Tage Kleinwalsertal ihr Schatzkästchen und stellt spannende Exponate aus dem Europaschutzegebiet Ifen im
Walserhaus in Hirschegg aus.
Die Ausstellung ist Bestandteil der „Naturvielfalt-Tage Kleinwalsertal“. Dabei dreht sich alles um die Artenvielfalt. Schwerpunktthema 2022: „Europaschutzgebiet
Ifen“.
Quelle (Juli 2022):
https://events-vorarlberg.at/events/e8736b26-2e35-4a19-ad61-cc05dab27bfb
Bergstation Ifen II / Panoramarestaurant / Hirschegg
Das Restaurant "Tafel & Zunder" befindet sich an der Bergstation der Ifenbahn und lässt seit Winter 2017/18 mit seinen regionalen Köstlichkeiten keine kulinarischen Wünsche mehr offen. Darüber hinaus bietet es einen atemberaubenden Ausblick. Mit gut 550 Sitzplätzen im Innen- und Außenbereich ist das Restaurant nun für Gäste des Winter- und Sommertourismus gut aufgestellt.
Quelle (ArchitekturNews 1/2019 - Auszug):
Vorgeschichte
Kein Ausbau am Ifen
Kleinwalsertaler verhindern geplante Pendelbahn in Abstimmung
Erfolgreiche Abstimmung im Kleinwalstertal gegen den geplanten Ausbau am Ifen. Der Ifen und die Walser haben erneut alpine Geschichte mitgeschrieben. Gut 75 Prozent der Wahlberechtigten machten von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Bemerkenswerte 55 Prozent stimmten dabei gegen eine Verbindungsbahn.
Quelle (22. Oktober 2012):
Streit im Kleinwalsertal: Bürger lehnen Panoramabahn ab
Eine klare Entscheidung: Die Bewohner des österreichischen Kleinwalsertales wollen keine Panoramabahn. Für den Bürgermeister ist es eine Schlappe, aber er will das Ergebnis respektieren - vorerst zumindest.
Quelle (21. Oktober 2012):
https://www.sueddeutsche.de/bayern/streit-im-kleinwalsertal-buerger-lehnen-panoramabahn-ab-1.1502362
Warteschleife für "Panoramabahn" am Ifen
Große Teile der Pläne für die umfassende Modernisierung der Bergbahnen am Ifen haben – begleitet von großem öffentlichen Interesse - eine wichtige Hürde genommen. Die Gemeindevertreter des Kleinwalsertales sprachen sich für einen Neubau der Lifte - inklusive Beschneiungsanlage und einem Ski-Kinderland am Gaißbühl aus und betonten ein „öffentliches Interesse“ an den Maßnahmen. Ebenfalls sprach sich (mit Auflagen) eine Mehrheit für einen Sommerbetrieb bis zum so genannten Alpbord aus. Einzig die umstrittenen Pläne einer Panorama-Verbindungsbahn zwischen Ifengebiet und Walmendinger Horn wurden vorerst auf Eis gelegt. Hier soll nach Meinung der Gemeindräte zuerst eine Verbindung von der Ifen-Talstation Richtung Heuberg/Parsenn geschaffen werden. Erst später soll dann eine Entscheidung fallen, ob die Verbindungsbahn noch notwendig ist.
Quelle (10. August 2011):
https://www.kreisbote.de/lokales/sonthofen/warteschleife-panoramabahn-ifen-2581367.html
Stellungnahme des AV Kleinwalsertal zum Ifenprojekt
Sommerbetrieb bis zum Alpbord?
Bürgerinnen und Bürger aus dem Tal, Gemeindepolitiker, Bezirks- und Landesbehörden haben den Sommerbetrieb immer schon kritisch beurteilt. Sie haben ihre Verantwortung zum Erhalt dieses einmaligen Naturjuwels am Ifen, die Gefahren einer drohenden Zerstörung, die Folgen der zu erwartenden Menschenmassen und die Verkehrsproblematik erkannt und sehr ernst genommen. Es ist nicht verwunderlich, dass wiederholte Anträge auf Zulassung des Sommerbetriebs zur Bergstation in den letzten Jahren und Jahrzehnten von den zuständigen Landes- und Bezirksbehörden mit dem Hinweis auf die besondere Sensibilität und Verletzlichkeit des Gottesackers immer abgelehnt wurden. Bisher ist der Sommerbetrieb bis zur Ifenhütte genehmigt. Die Antragsteller wollen ihn bis zum Alpbord erweitern. Welche Folgen würde diese neue Situation mit sich bringen? Die Besucherzahl ist am Ifen-Gottesacker seit Einführung des Sommer-Inklusivtickets stark gestiegen. Das Alpbord ist dem Ifen und dem Gottesacker 140 Höhenmeter näher als die Ifenhütte, somit könnten die Besucher den höchst sensiblen Landschaftsteil am Ifen schneller erreichen. Das Landschaftsbild am Alpbord würde durch neue Bergstationen und einen Restaurantbetrieb nachteilig beeinflusst. Die BH Bregenz hat im Bescheid vom 22.2.2001, Seite 19 und 20 festgestellt:
Es sollte nicht übersehen werden, dass Menschen in der Vergangenheit und in Zukunft gerne die Einsamkeit und die Anstrengungen eines Aufstiegs während der Sommermonate auf sich nehmen, um die Faszination der Bergwelt erleben zu können. Diese Art des Naturgenusses entspricht auch den Zielsetzungen des sanften Tourismus, welcher in Punkt 8.2.2 des Tourismuskonzeptes Kleinwalsertal niedergeschrieben ist. Dieses Konzept stellt sicher, dass nur eine maßvolle Anzahl von Personen den Aufstieg zum Gottesackerplateau bzw. zum Hahnenköpfle in Anspruch nimmt.
(...) Diese Beeinträchtigungen können nach Auffassung der Bezirkshauptmannschaft Bregenz auch nicht durch die von der Antragstellerin argumentierte Führung der Wanderer auf markierten Wegen vermieden werden. Im Rahmen dieses Verfahrens nach dem Gesetz über Naturschutz und Landschaftsentwicklung ist es nicht möglich, an Dritte (z. B. Wanderer) Verhaltensregeln zu erlassen
Quelle (19. Juli 2011 - Auszug):
Datum der Fotoaufnahme: 17. März 2004