Theinselberg - St. Afra

Auf dem Weg von Lachen nach Theinselberg

Meistens beginne ich die kleine Wanderung am Kirchparkplatz in Lachen (651 m). Von dort sind es etwa 0,8 km bei einer Höhendifferenz von 67 m (Anstieg auf 718 m). Der Weg ist durchgehend geteert.

 

Alternative I:

Als Rundweg (ca. 3,9 km) vom Parkplatz bei der Kath. Pfarrkirche St. Afra in Lachen, im Uhrzeigersinn (Jakobusweg) um den Ortsteil Theinselberg herum, entlang des Krebsbachtals, hinauf zur Evangelisch-Reformierten Filialkirche St. Afra auf dem Theinselberg. Der Weg ist teilweise geteert (Westseite), teilweise unbefestigt (Ostseite).

 

Alternative II:

In jedem Fall lohnt sich ein kurzer Abstecher zum nahegelegenen Burgstall. Über ihn schreibe ich an anderer Stelle.

Die St. Afrakirche auf dem Theinselberg

Eine erste Kirche des Patroziniums St. Afra ist aus dem Jahre 1167 durch eine Reliquienschenkung des Kloster Ottobeuren überliefert.

Der heute bestehende, zum Teil aus Nagelfluhquadern (angeblich einem römischen Kastell entstammend) errichtete Bau (Kirchturm) entstand 1484.

Durch die Einführung des reformierten Glaubens nach Zwingli im Jahre 1558/1559 durch Philipp von Pappenheim verloren die Katholiken - u. a. auch in Theinselberg - ihre Kirche.

In den Wirren des Dreißigjährigen Kriegs (1633) wurde die gotische Kirche verwüstet und teilweise zerstört.

Im Jahr 1649 fand eine Restaurierung statt.

Im Anschluss an den Dreißigjährigen Krieg diente die Kirche als Simultankirche sowohl den Katholiken als auch den Evangelisch-Reformierten.

Im Jahre 1707 ging die katholische Kirche St. Afra endgültig in das Eigentum der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde (Herbishofen) über.

Die verschwundene "Buschelkapelle" auf dem Theinselberg

Im Jahre 1713 begann Abt Rupert (II) Ness von Ottobeuren in Theinselberg mit dem Neubau einer katholischen Kirche zu Ehren der heiligen Afra.

Die Grundsteinlegung erfolgte am 7. August 1713.

Der Kirchenbau wurde nach den Plänen von Pater Christoph Vogt OSB 1713/14 erbaut.

 

Die Gruftkapelle (Gabrielskapelle) des Fürsterzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau auf dem Salzburger Sebastianifriedhof diente sowohl dem Abt als auch dem Klosterarchitekten als Vorbild.

 

So stand 1714 auf dem Theinselberg - als neu erbautes Wahrzeichen in der Landschaft - die Kirche St. Afra, ein Rundbau mit Kuppel und Laterne.

Am 1. Januar 1715 fand darin der erste Gottesdienst statt.

 

Das Gegenstück in gleicher Bauform sollte noch im selben Jahr auf dem Burgstallberg (Buschelberg) bei Ottobeuren errichtet werden.

Dort erfolgte die Grundsteinlegung am 8. Mai 1714, dem Fest der Erscheinung des Hl. Michael.

Am 11. Juni 1715 konnte in der St. Michaelskapelle die erste Hl. Messe gefeiert werden.

 

Am 2. Juli 1746 legte ein Blitzstrahl die barocke Rundkirche auf dem Theinselberg in Schutt und Asche.

Einen Wiederaufbau der völlig zerstörten Kirche verhinderte die reformierte Bevölkerung gewaltsam.

Die Kath. Pfarrkirche St. Afra in Lachen

Noch im gleichen Jahr wurde mit dem Bau einer neuen Pfarrkirche St. Afra begonnen, jedoch nicht mehr auf dem Theinselberg, sondern in Lachen.

Dort erfolgte am 17. August 1746 die Grundsteinlegung.

Am 24. Juni 1747 konnte der erste Gottesdienst in der neuen Kirche gefeiert werden.

Die Evangelisch-Reformierte Filialkirche St. Afra auf dem Theinselberg

Heute ist die Kirche von Theinselberg eine von zwei Kirchen der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Herbishofen.

Die Filialkirche ist geostet und steht unter Denkmalschutz.

 

Adresse:

Theinselberg 35

 

Beschreibung:

Evang.-Reform. Filialkirche St. Afra, Saalbau mit eingezogenem Chor und nördlichem Satteldachturm, unverputzter Nagelfluhbau, im Kern 12. Jh., Langhaus und Chor spätes 15. Jh., Turm 1484; mit Ausstattung; Friedhofsmauer, Bruchsteinmauerwerk, an der Südseite.

Quellenangaben (3. Mai 2020)

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Robert Wörz

 

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